Am South Luangwa Nationalpark besuchten uns in der Nacht noch einige Male Elefanten. Es war jedesmal sehr aufregend und Linda sprang war aufgeregt wie ein Kind zu Weihnachten. Sie waren aber immer sehr behutsam und tasteten mit ihrem Rüssel das Zelt vorsichtig ab. Auch wenn die Elefanten riesig sind, bewegen sie sich sehr vorsichtig und passen genau darauf auf, nirgends anzukommen. Neben den Elefanten kamen auch immer wieder Flußpferde auf den Campingplatz. Eines sprang sogar einige Male in den Pool. Es war einfach etwas ganz Besonderes. Wir machten auch einen Nightdrive mit einem Safariunternehmen. Da sahen wir dann unseren ersten Leoparden. Naja eigentlich waren es sogar drei! Nur sind die Leoparden viel kleiner als wir sie uns vorgestellt hatten. Aber ihr Fell ist wunderschön.
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Riesenkrokodil |
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Flinker Leopard |
Am Abend wollten wir nicht mehr kochen und so aßen wir in der Lodge. Das war allerdings ein Fehler. von dem Chickenburger bekam ich einen derartigen Durchfall und Bauchkrämpfe, dass wir am nächsten Tag noch am Campingplatz bleiben mussten. Selbst am übernächsten Morgen konnte ich noch nicht wieder Autofahren und so musste Linda ihre Feuertaufe auf Offroadstraßen bestehen. Aber es klappte problemlos. Leider bemerkten wir am Weg nach Lusaka dass die Lenkung derart heftig schlug, dass wir nur mit Mühe bis nach Lusaka kamen. Dort suchten wir am nächsten Morgen einen authorisierten Land Rover Händler auf. Doch damit fing der wirkliche Ärger erst an. Ich dachte zuerst es sei das vordere Radlager, welches kaputt wäre, aber es waren die Gummibuchsen. Als mussten die Radius Arms raus und die Buchsen ausgepresst und neue Buchsen eingepresst werden. Eigentlich eine simple Angelegenheit. Denkste! Wir kamen zu der Werkstatt und sahen gleich einmal einen Ferrari. Hui, muss ja eine gute Werkstätte sein...
Also rauf mit unserem Auto auf die Bühne und los. Gott waren die unfähig. Uns versicherte man, wir sollen in der Zwischenzeit in die Mall gehen und einen Cafe trinken. Nach 3 Stunden riefen sie an, es gäbe ein Problem. Ok, also mit dem Taxi zur Werkstatt. Dort angekommen war noch immer keiner der 2 Radius Arms ausgebaut und man erklärte mir dass eine der Schrauben nicht rausgeht, man aber mit dem anderen noch nicht angefangen hätte. Wir brauchen einen Schrauben und den alten müsse man abflexen. Ja und? Warum machen die das nicht einfach? Wir sollen jetzt einen Schrauben besorgen, da sie keinen da haben... WASSSS? Also war mein Vorschlag sie sollen die Schraube von einem anderen Fahrzeug nehmen und bis Morgen eine neue besorgen. Gesagt, getan. Aber als sie die Flex dann holten fing das Chaos erst wirklich an. Es dauerte sage und schreibe 1 1/2h bis sie endlich mit der Flex so weit waren um die Schraube abzuschneiden. Davor musste ich ihnen die Funktion der Flex erklären!!!! (wir reden hier von einer Land Rover Vertragswerkstätte) Dann kam der erste Schnitt und ich erklärte ihm dauernd dass dies so nichts wird. Doch wie hier die Afrikaner so sind, wollte er in seiner grenzenlosen Selbstüberzeugung nicht auf mich hören. Zack und da passierte es auch schon. Er schnitt voll in die Aufnahmen der Schraube. Du A****! Ich hab es noch gesagt! Er erklärte dann auch noch dass dies gar nichts macht! Also lies ich den Vorarbeiter kommen und dieser versicherte mir dass sie es schön abschleifen werden. Nach weiteren 2 Stunden waren dann endlich die Buchsen gewechselt, allerdings musste ich ihnen jeden einzelnen Schritt erklären! Sie wollten dann denn Schnitt glatt schleifen, doch als sie mit der Trennscheibe ankamen, platzte mir der Kragen! Ab dann packte ich meine Flex mit Fächerscheibe aus und reparierte es selbst. Leider war der Schnitt so tief dass man es nicht ganz herausschleifen konnte. Mein Puls war auf 180! Solch unfähige Pfuscher hatte ich noch nicht gesehen. Aber die größte Frechheit kam noch. Sie stellten dann wirklich noch eine Rechnung über 300 USD aus! Da beschimpfte ich sie nur noch und dass es eine absolute Frechheit sei was sie hier aufführten. Voller Ärger verließen wir diesen Workshop (=hier kann jeder mal was probieren...) und fuhren zurück zum Camper. Leider war die schlagende Lenkung noch immer da und so mussten wir wohl oder übel am nächsten Morgen noch einmal hin. Wir wollten noch die Buchsen des Panhardstabes tauschen. Am darauffolgen Morgen waren wir also wieder dort und diesmal war auch die eigentliche Besitzerin (eine Schweizerin und Fahrerin des Ferraris) da. Sie erklärte mir dann dass eine Flex ein hochkompliziertes Gerät sei und es darum so lange gedauert hätte. Ich erwiederte nur noch:" It´s not!" und ging. Nach dem ich dann den Stab ausgebaut hatte ließ ich die Buchsen auspressen und neue einsetzen. Dies dauerte wieder 2 Stunden (soll eigentlich wenige Minuten dauern). Aber sie hatten nicht einmal richtige Pressstempel! So eine Pfuscherei! Ich hasste sie schon richtig und war gespannt was sie diesmal in Rechnung stellten. Doch sie trauten sich nun nicht mehr auch nur eine Minute zu verrechnem. Wir mussten also nur noch die Buchsen bezahlen. Hier noch einmal die Warnung: Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt es wo anders reparieren zu lassen, versucht PILATUS LANDROVER in LUSAKA zu vermeiden!
Noch voller Groll fuhren wir dann mit mächtig Verspätung in den Norden Sambias an den Copperbelt. Wir wollten uns die Schimpansen des
Chimfunshi Wildlife Orphanage ansehen. Aufgrund dieser doofen Werkstatt, kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit an. Am Morgen startete auch schon der Bushwalk mit 6 Schimpansen. Aber zuvor sollten wir noch Sheila Siddle kennenlernen. Eine beeindruckende Persönlichkeit. Sie kam 1947 mit ihrer Familie in einem Truck überland nach Sambia, da ihr Vater eine Anstellung in einer Kupfermine erhielt. Sie muss also eine der Pioniere der Transafrica-Reisenden sein. Sie und ihr Mann gründeten die Auffangstation für Schimpansen in Sambia. Leider erzählte sie uns auch eine traurige Geschichte. Anfang der 90er Jahre brachten Ranger ein wenige Tage altes Hippo zu ihr, da die Mutter von Wilderern getötet wurde. Also zog sie das Hippo auf und gab ihm den Namen Billy. Es wurde aber dadurch so zahm, dass sie es auch als ausgewachsenes Flusspferd noch mit der Flasche füttern musste. Es wurde ein richtiges Haustier, dass sogar auf der Couch lag und fernsehte. Sie hatte es die letzten 20 Jahre und war in der ganzen Umgebung bekannt. Doch leider wurde es im April von irgendjemanden vergiftet und so starb es. Als sie uns diese Geschichte erzählte, kamen ihr immer noch fast die Tränen. Hier noch ein paar Bilder von Billy.
Aber nun zu den erfreulichen Geschichten. Im Anschluss konnten wir den Schimpansen Spaziergang machen. Es war einfach toll. Zuerst mussten wir uns einen Overall anziehen und ihn mit Keksen bestücken. Dann bekamen wir noch für jeden Schimpansen einen Orangensaft mit und los ging es. Wir warteten im Gehege und konnten schon die aufgeregten Schimpansen sehen. Kaum wurde ihr Tor geöffnet stürmten sie auch schon auf uns los. Hui, was für ein Schreck. Aber kurz vor uns stoppten sie und nahmen den Saft ganz sanft aus unseren Händen. Zugleich begannen sie auch die Taschen nach den Kecksen zu durchsuchen. Es war lustig wie genau sie suchten.
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Affenbande |
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Alles wird durchsucht nach Kecksen (siehe Links unten) |
Dann machten wir gemeinsam mit einem Mitarbeiter im Busch einen Spaziergang. Dominik, ein vierjähriger Affenbursche, hatte kaum Berührungsängste und kletterte immer wieder ohne Vorwarnung auf einen rauf und ließ sich tragen. Es war herrrlich!!! Nach dem Spaziergang, der eine knappe Stunde dauerte, konnten wir noch vor den Käfigen mit den Schimpansen spielen und faulenzen. So nahe kommt man sonst nur Katzen und Hunden.
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Klettermax Dominik |
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Hui bist du schwer! |
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MHM hab ich es gut! |
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Dominik bekommt Streicheleinheiten |
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Entlausen |
Morgen fahren wir weiter nach Livingstone und zu den Victoria Falls.
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